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Notizen aus der Wissenschaft:


Stichwort: Babysprache

  Artikel:
> Sprachkenntnisse in der Wiege
> Baby-Brabbeln ist schon fast Sprechen
   
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Babysprache
25.05.2007 - Biologie

Sprachkenntnisse in der Wiege

Babys können verschiedene Sprachen anhand der Mundbewegungen unterscheiden

Vier Monate alte Babys können ihre Muttersprache von Fremdsprachen ohne den Sprecher zu hören allein nach dessen Mundbewegungen unterscheiden. Diese Fähigkeit verlieren sie jedoch wieder, wenn sie nicht mehrsprachig aufwachsen. Das berichten Forscher aus Kanada, Großbritannien und Spanien.

Die Forscher testeten für ihre Studie insgesamt 96 Kleinkinder im Alter von vier, sechs und acht Monaten. In kurzen Videos las ein Sprecher Sätze aus dem Buch "Der kleine Prinz" in Englisch oder Französisch vor. Diese wurden den Babys ohne Ton gezeigt. Zunächst sahen die Kinder Videos mit Sätzen in einer der Sprachen. Sobald ihr Interesse nachließ, weil sie sich an den Anblick gewöhnt hatten, zeigten die Wissenschaftler den Babys Videos mit dem gleichen Sprecher, der diesmal jedoch die andere Sprache verwendete. Erhöhte sich daraufhin das Interesse der Babys wieder, werteten die Forscher dies als Zeichen, dass die Babys die Änderung der Sprache bemerkt hatten. Als Kontrolle wurden den Babys nach der Gewöhnungsphase Videos gezeigt, in denen der Sprecher andere Sätze als zuvor in der gleichen Sprache vorlas.

Für die Studie hatten die Forscher Babys ausgewählt, die entweder ein- oder zweisprachig aufwuchsen, da das Umfeld eine große Rolle beim Erwerb und Erhalt sprachlicher Fähigkeiten spielt. Während alle Babys im Alter von vier bis sechs Monaten in der Lage waren, die Änderung der Sprache zu bemerken, konnten dies Babys im Alter von acht Monaten nur, wenn sie zweisprachig aufgewachsen waren. Die Forscher betrachten dies als eine Anpassung an das Lernumfeld durch die Babys.

Whitney Weikum (Universität von Britisch-Kolumbien, Vancouver) et al.: Science, Bd. 316, S.1159


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Babysprache
30.08.2002 - Hirnforschung

Baby-Brabbeln ist schon fast Sprechen

Wenn Säuglinge unverständlich plappern ist die Hirnhälfte aktiv, die später für Sprache verantwortlich ist

Das Brabbeln von halbjährigen Babys ist nicht etwa eine Muskelübung sondern Hirntraining. Das legt zumindest eine Studie amerikanischer Forscher nahe, der zufolge das Brabbeln von den gleichen Hirnzentren angetrieben wird, die später das Sprechen steuern.

Die Wissenschaftler um Laura Ann Petitto vom amerikanischen Dartmouth College haben das Brabbeln und Lachen von jeweils fünf Babys englisch- und französischsprachiger Eltern auf Video aufgenommen. Anschließend haben die Wissenschaftler die Aufnahmen in Zeitlupe abgespielt und dabei gemessen, welchen Mundwinkel die Kleinen am meisten bewegten. Dabei entdeckten sie, dass brabbelnde Säuglinge ihren Mund vor allem rechts öffnen, berichten sie in der Fachzeitschrift Science (Bd. 297, S. 1515).

Dass die Säuglingen ihren Mund eher rechts bewegen, ist ein Hinweis auf eine beim Brabbeln besonders aktive linke Gehirnhälfte, da diese den rechten Mundwinkel steuert, erläutern die Forscher. Bei Erwachsenen liegt auf dieser Seite des Hirns das Sprachzentrum. "Offenbar bildet sich die Sprachfunktion schon sehr früh in der Entwicklung des Gehirns aus", folgert Petitto.

Lachende Babys bewegen dagegen vor allem den linken Mundwinkel, für den die rechte Gehirnhälfte verantwortlich ist. Von Erwachsenen wissen Forscher, dass dieser Teil des Hirns im Gegensatz zu ihrem rationalen Gegenüber sehr emotional reagiert.


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